Was ist eigentlich ein Kettenzug? Arten und Einsatzgebiete von Kettenzügen

Wer frei bewegliche Lasten heben möchte, der kommt um einen Kettenzug, auch Flaschenzug mit Rundstahlkette genannt, nicht herum. Meistens sind sie in Krananlagen oder in Schienensystemen verbaut. Auch als Hilfsmittel bei Montagearbeiten kommen Kettenzüge häufig zum Einsatz. Doch wie genau ist eigentlich ein Kettenzug aufgebaut? Und welche verschiedenen Arten von Kettenzügen gibt es? Dieser Artikel schafft Klartext!

Kettenzüge gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. Zum einen gibt es die motorbetriebenen, zum anderen die manuellen Kettenzüge. Während bei ersterem keine Kraft benötigt wird, um sich die Hebekraft des Flaschenzuges zu Nutze zu machen, funktioniert der manuelle Kettenzug nur mithilfe von externer Einwirkung.

Wie funktionieren motorbetriebene Kettenzüge?

Im Großen und Ganzen bestehen motorische Kettenzüge aus sieben verschiedenen Bauteilen:

  • Hubmotor
  • Getriebe
  • Kettenführung
  • Kettennuss
  • Hakenflasche
  • Rundstahlkette
  • Kettenspeicher

Mithilfe des Getriebes kann vom Hubmotor aus eine Reduzierung der Drehzahl zur Antriebswelle erreicht werden. Je nachdem, ob in Ihrem Hebezeug ein polumschaltbarer oder frequenzgeregelter Motor verbaut ist, lässt sich die Hubgeschwinidigkeit entweder stufenlos (frequenzgeregelter Motor) oder in größeren Zwischenschritten (polumschalterbarer Motor) verstellen. Für eine formschlüssige Verbindung zur Stahlkette sorgt die Kettennuss. Am Ende der Stahlkette ist die Hakenflasche befestigt, mit deren Hilfe die Lasten eingehängt und angehoben werden können. Um die Stahlkette vor Umwelteinflüssen zu schützen, ist der Kettenspeicher verbaut. Dieser besteht meist aus Blech oder Kunststoff.

Je nachdem, welche Anforderungen die Kettenzüge erfüllen sollen, sind die Kettenzüge unterschiedlich gesichert. So gibt es Kettenzüge, die für den Auf- und Abbau gedacht sind und Lasten über reale Personen heben oder über sie halten müssen, ohne, dass die Last fallen gelassen werden kann. Hier wird der Kettenzug mit einer Sekundärsicherung gesichert. Kettenzüge, die lediglich dafür gedacht sind, Lasten im Ruhezustand zu halten, benötigen keine Sekundärsicherung. Des Weiteren gibt es auch Kettenzüge, die Lasten über die Köpfe von Personen hinweg frei bewegen oder halten sollen. Für diese Art sind noch einmal andere Sicherheitsmechanismen erforderlich.

Wie funktionieren manuelle Kettenzüge?

Manuelle Kettenzüge sind sehr simpel aufgebaut. Für den Bau von manuellen Kettenzüge werden folgende Teile benötigt:

  • Hubketten
  • Hubwerk
  • Haken

Greifen Sie mit der Hand in die Kettenschlaufe der Handkette, die auf dem Rad des Hubwerks sitzt und ziehen Sie an dieser, um von der Hebewirkung Gebrauch zu machen. Nur durch menschliche Kraft ist es möglich, Lasten mithilfe dieser Art von Kettenzügen anzuheben. Nachdem Sie mit der Handkette das Rad im Hubwerk zum Drehen gebracht haben, können Sie nun mithilfe der Hubkette die Lasten heben und wieder absenken. Neben dem Haken für die Befestigung der Lasten befindet sich am oberen Teil des Kettenzuggehäuses ein zweiter Haken. Dieser Haken dient der Befestigung an einer Deckenhalterung, wodurch die Stabilität des Kettenzuges erhöht werden kann. Manuelle Kettenzüge sind meist freibeweglich und lassen sich um 360° drehen, was die zur Erleichterung der Montage beiträgt. Um das ungewollte Absenken der Last zu verhindern, ist in den meisten Kettenzügen eine Bremse oder ein Kettenstopper verbaut.